Brrrr Kalt

Heute war der erste richtig kalte Tag. Selbst Mittags keine 8 Grad. Los ging es gleich nach dem Frühstück mit dem Cowley Tunnel mit seinen 81 Metern.

Das mag jetzt nicht nach viel klingen, zusammen mit dem Einschnitt davor und danach wird aber doch eine Menge an Schleusen eingespart. Ein weiteres Detail der aufwändigen Bauart des Shropshire Union Kanals, bei der früher übliche Verlauf eng entlang der Höhenlinie durch einen weitgehend geraden mit vielen Kustbauten wie Aufschüttungen und Einschnitten – und eben auch Tunnel – Verlauf ersetzt wurde. Kostet mehr im Bau, ermöglicht aber einen deutlich profitableren Betrieb. Dazu zählt auch, dass bei diesem Kanal, ähnlich wie beim Macclesfield Kanal, (fast) alle Schleusen in nur drei Gruppen zusammengefasst sind.

Ganz anders als Vorgestern, wo der extrem dichte Morgennebel einem wunderschönen, warmen Tag wich, wollte es heute einfach nicht warm werden. Schön vielleicht, aber einfach nicht warm. Das hinderte aber keinen der teilweise schwer identifizierbaren Bewohner der Gegend den Kanal zu genießen. Um 13 Uhr waren wir dann auch in Weaton Aston, da wo wir eigentlich die letzte Nacht verbringen wollten. Nicht zuletzt wegen des Spar Supermarkts im Ort – aber auch einem (geplanten) Bangladeschi Take-Away, sowie einem Pub der in der Empfehlung gut klang. Jetzt sind wir halt dran vorbeigefahren. Direkt nach dem Ort gab es nochmal eine einzelne Schleuse. Die letzte für diesen Kanal – ok, es gab dann noch das Stoplock bei der Autherley Junction am Ende des Kanals. Aber das zählt nicht wirklich.

An der Kreuzung mit dem Staffordshire und Worcestershire Kanal waren wir dann auch schon Viertel vor Vier, was mich dazu veranlasste nicht nach Links, sondern nach Rechts abzubiegen, um eine kleine Schleife über die Aldersley Junction zu machen. Waren ja nur ein paar hundert Meter, und das Stück wird in vielen Führern mit seinen vielen hohen Eisenbahnbrücken erwähnt. Das und ein Blick auf die Wolverhanpton Schleusentreppe der Birmingham Mainline. Na ja, es war nicht nur gscheid kalt, sondern es wurde auch richtig schnell Dunkel (*2). Für einen Blick und ein gekonntes Wendemanöver hat es aber gereicht.

Um 17 Uhr 5 waren wir dann auch wieder zurück und noch ein paar hundert Meter weiter in der Nähe von Pendefort. Nicht weit weg von einem Morisons, der inzwischen auch zwecks Klopapier nötig war. Daneben ist einer dieser Kettenpubs, der zwar mit freiem WLAN wirbt, in Wahrheit aber nur 2 Stunden gegen Twitterwerbung hergibt, und alles darüber auch noch bezahlt haben will. Pffft. Nicht mit mir. Dann bleib ich halt lieber Offline. Jawollja.

Wie gesagt, es war gerade gscheid kalt, aber es sollte auch der einzige kalte Tag auf dieser bemerkenswert angenehmen Herbsttour bleiben.

Bilanz Tag 10: 14,4 Meilen und 2 Schleusen

*1 – Eigentlich ist hier ja der Birmingham und Liverpool Junction Kanal, der nur ein Teil des Shropshire Union ist, auch wenn der Unterschied im Allgemeinen kaum beachtet wird. Dieser Teil ist der Inbegriff für den ganzen Kanal.
*2 – Richtig, es war erst kurz nach Vier, aber am vergangenen Sonntag wurde die Sommerzeit abgeschalten, und entsprechend wars das mit dem Tag.