Einmal um die Ecke

 

Am Freitag ging es nach Whaley Bridge. Zum einen sollte es da ein Cafe mit Frühstück geben, dann ist da das Transshipment Building was ich schon die ganze Zeit besuchen will, und zu guter Letzt war wieder Wasser fassen angesagt.

Da es nur so ungefär 300m von unserem Liegeplatz beim Tesco, bis zum Hafenbecken in Whaley Bridge waren, wurde beschlossen erstmal zu Fuß zum Frühstücken ins Cafe zu gehen. Na ja, die Idee war gut, die Ausführung weniger – die verstanden sich zwar als total hippe und dynamische Location, aber Hunde waren dann doch nicht zulässig. Zum Abhaken.

Punkt Zwei: Das Warenhaus in Whaley Bridge mit seiner Geschichte. Irgendwie war das alles viel kleiner als auf den Fotos und Beschreibungen. Und auch viel weniger von der Eisenbahn zu sehen, naemlich praktisch nichts. Interessant war aber um wieviel höher der Boden außenrum in den letzten 40 Jahren gewachsen ist – weil da, wo jetzt ein Hügel mit Bäumen ist, lagen früher Gleise und Hafenanlagen. Zum Glück ist der Fortbestand des Lagerhauses aber gesichert. Nieten gezählt, Fotos gemacht und zurück zum Boot fürs Frühstück Marke Homefries.

Als Nächstes ging es dann mit dem Boot die riesige Strecke zum Wasserfassen in das Whaley Bridge Basin. Dank einem dort liegenden Boot hab ich leider das eigentlich beabsichtigte voll coole Wendemanöver (*1) nicht geschafft, und dann längs angelegt. Mist. Aber Wasser hat geklappt und für den Uneingeweihten schaut auch das anschließende Wendemanöver per Seilzug richtig gut aus, also einfach nicht weitererzählen wie es wirklich war.

Um kurz nach Drei ging es dann weiter zum Bugsworth Basin. Da war eigentlich nur ein kurzer Stopp geplant. Vielleicht ein Eis und die Anlagen anschauen. Danach sollte es weitergehen wieder bis New Mills, so dass der Beehive uns wieder in den Abend begleitet. Ich hab schon erwähnt, das das Bier da abenteuerlich, die Musik gut und das WLAN richtig schnell ist? Na ja, wie so üblich wurde es anders. Als wir nach einer halben Stunde im Bugsworth Basin waren, machte der kleine Laden des Vereins gerade zu. Bis wir dann angelegt waren und raus ausm Boot, war keiner mehr zu sehen. Mist. Dabei hatte ich doch darauf gehofft, dass die vielleicht sogar ein Exemplar des tauchen gegangenen Führers haben.

Aber es gab Hoffnung, hing an der Tür doch ein Schild, dass man wenn zu ist am Boot gleich hinter der ersten Brücke klopfen sollte. Gesagt getan, und die junge Frau ist wieder gekommen, und es gab nicht nur ein Eis für mich, einen Kaffee für Christine, nein, der einzige Führer der Nicholsen Serie, den sie zum Verkauf hatten, sogar in zwei Exemplaren, war der der fehlte. Passt. Nachdem ich mich für einen der Beiden entschieden habe war die Welt wieder in Ordnung.

Was folgte war ein Spaziergang ueber das gestreckte Gelände, inklusive Begutachtung der Plate Tramway Reste und Verweilen in der in einem Container untergebrachten Ausstellung. Jup, so wie man es sich wünscht, eine Ausstellung völlig unbeeinflusst von Museumspädagogen. Von Nerds für Nerds. Jeder Quadratzentimeter Wand und Boden war vollgepflastert mit Schaustücken, Bildern und Texten. Besagte Fachleute könnten mit dem was hier auf 20m² untergebracht war locker 2-300m² füllen, und es käm weniger rüber.

Darüber verging natürlich Zeit, und es wurde langsam dunkel, als wir am Ende des Beckens angekommen sind. Irgendwie war weiterfahren jetzt weniger angesagt – und vor allem, wir standen bereits vor dem Eingang des Navigation Inn. Die hatten nicht nur nix gegen Hunde, sondern versprachen ebenfalls Bier, Essen und brauchbares WLAN. Was will man mehr.

Bilanz Tag 15: Ganze 1,3 Meilen (optimistisch gerechnet).