Läuft. Bei mir.

Der Tag fängt schon gut an: irgendwo aus dem Schrank kommt ein erbärmliches Fiepen, und dann geht garnix mehr. Nach etwas Suchen ist klar, das war der Wechselrichter. Batterien zu schwach. Wir hätten wohl etwas mehr fahren sollen, oder? Also packmas und schauen mal, dass wir ein paar Meilen bis zum Frühstück machen.

Wobei, da fehlt noch ein Punkt, weil eigentlich war Frühstück im Navigation Inn geplant – zumindest hies es gestern Abend, dass es ein solches gäbe. Als wir um 10 vor der Tür standen ging aber garnix. Dafür waren entlang der Strasse interessante Schilder aufgestellt. Irgendeine Baumaßnahme war geplant, und es wurde lang und breit erklärt wo wer zuständig ist, wer es beantragt hat, und wo man die Unterlagen einsehen konnte. Um was es aber ging war nicht zu sehen. Je länger ich in diesem Land bin desdo weniger glaube ich daran das Douglas Adams so eine verdrehte Phantasie hatte – der Mann hat einfach Tatsachen aus seiner direkten Umgebung zusammengefasst (*1).

Bargeld ist auch aus, aber an der Kreuzung nach Whaley Bridge ist ja ein Tesco mit einem Geldautomaten. Christine wandert also mit dem Hund vorneweg, und ich tucker hinterher. Sie ist eh schneller, da ich dank lauter Boote links und rechts eh nur langsam dahingleiten kann. Der Geldautomat am Tesco natürlich ‚Out of Service‘. Wer hätte das gedacht. Also weiter bis New Mils, und kurz nach der Süßwarenfabrik angehalten fürs Brunchen. Es fängt da auch gerade so richtig zu regnen an.

Geplant war dann um 13 Uhr weiterzufahren, aber immer wenn man dachte der Regen lässt nach, wurde es wieder mehr. Um Zehn vor Vier gings dann weiter. Das eigentlich geplante Tagesziel Fourlane-Ends mit dem Miner Arms war ja vieleicht noch erreichbar, fiele da nicht nach so 40 Minuten Fahrt die Frage ‚Haben wir eigentlich den Erdnagel an dem wir ankerten auch mitgenommen? Nee, hab ich nicht. Also angelegt, und die Meile zurückgelaufen, den Pin rausgezogen (*3) und die Meile wieder zum Schiff. Eine Stunde verloren, und Fourlane End mit dem Miners Arms gestrichen 🙁

Angelegt für die Nacht wurde dann in Marple, gleich bei Brücke 2, da es da ein richtig gutes Essen geben sollte. Von den geplanten 11 Meilen ist es damit nur knapp über die Hälfte geworden. Das Essen im Ring o’Bells ist wohl auch gut, weil man muss Wochen vorher einen Tisch bestellen. Besonders fuers Wochenende.Tja, also bis Brücke 3 gelaufen, weil da gibts die Goyt Fish Bar, einen Fish&Chips Laden wie aus einem englischen Film über die weniger glänzenden Teile der Gesellschaft. Da der Laden nur aus einer Theke mit dahinter liegender Braterei bestand war auch nix mit WLAN (*4). Wurscht. Es war auch nur noch Cod übrig, da auch hier um Acht die Bürgersteige hochgeklappt werden. Macht auch nix, die Packerl heimgeschleppt und auf den Teller gepackt. War dann auch richtig gut.

Daneben wär übrigens ein Waschsalon gewesen, eine willkommene Einrichtung nach über 2 Wochen wär die Wiederverwendung des einen oder anderen Kleidungsstücks nach einer Wäsche (nicht dass es nicht auch anders geht) ganz nett gewesen. Denkste, die machen Urlaub, und zwar genau inklusive Heute.

Bilanz Tag 16: 6,5 Meilen, 2 Dreh- und zwei Zugbrücken.

*1 – Und mal ehrlich, Golgafrichnam klingt doch auch eher wie ein Ort auf den Inseln.
*2 – Ging ganz einfach, aber ich hatte vorsichtshalber auch noch den Fäustling mitgenommen … ja, lieber zuviel geschleppt als zweimal gelaufen.
*3 – Das ist nicht ganz richtig, es waren vor der Tür des Ladens knapp 30 WLAN erreichbar. Neben dem üblichen BT-Service und diversen Routern spannten auch jede Menge Appliances eigene Netze auf. Darunter auch 7 Fernseher, inklusive dreien, die bekannt sind beliebige Anfragen weiterzuleiten, wenn man denn mal das Defaultpasswort eingegeben hat. Aber wer tut schon sowas unethisches :))